Gesellschaft Düsseldorfer Funkenartillerie Rot-Wiss 1935
Mitglied im Comitee Düsseldorfer Carneval e.V. und Bund Deutscher Karneval e.V.

Die Geschichte der Funkenartillerie


 

Die Geschichte der Funkenartillerie beginnt im Jahr 1935. Wegen Unstimmigkeiten traten Hubert Creson und einige andere Mitglieder aus der Karnevalsgesellschaft Lott Jonn aus. Beim Frühschoppen beschlossen sie einen neuen Verein ins Leben zu rufen. Die Gesellschaft sollte Funkenartillerie Rot-Wiss heißen, aber man musste feststellen, dass der Name bereits vergeben war und wählte dann zunächst den Vereinsnamen Funkenartillerie Blau Gelb 1935. Man wählte einen Vorstand und meldete den Verein bei den Vereinigten Düsseldorfer Karnevalsgesellschaften und beim Verkehrsverein der Stadt Düsseldorf an. Im Folgejahr 1936 veranstalteten die Funken bereits Sitzungen und Bälle unter der Führung des 1. Präsidenten Hubert Creson sen. in der Gaststätte Merowinger Hof und nahmen erstmals am Rosenmontagszug teil. Hubert Creson jun. übernahm nach seinem Vater für weit über 20 Jahre das Präsidium. Ein besonderes Erlebnis für die Funken war der Einzug auf die Bühne der Tonhalle mit der blau-gelben Fahne bei der Prinzenkürung 1937.
Durch politische Ereignisse löste sich 1938 der Verein „Düsseldorfer Funkenartillerie Rot-Wiss 1928“ auf. Auf Vorschlag von Leo Statz, der zu dieser Zeit Vorsitzender der Vereinigten Düsseldorfer Karnevalsgesellschaften war, übernahmen die Funken den gesamten Fundus dieser Gesellschaft zu einem Sonderpreis. So kam es dann zu guter Letzt doch noch zur Umbenennung von Blau-Gelb 1935 in Rot-Wiss 1935. 1938 und 1939 zeigten sich die Funken stolz in ihren neuen rot-weißen Uniformen. Während der Kriegsjahre 1940-1945 wurden kaum noch Veranstaltungen durchgeführt. Hubert Creson jun. nahm die kostbaren Uniformen glücklicherweise mit in die Evakuierung und so konnte die Funkenartillerie Rot-Wiss als einer von sehr wenigen Vereinen nach dem Krieg schnell wieder voll durchstarten. Im Nachkriegsdeutschland waren Degen genauso verboten wie der Namensbestandteil Artillerie, was eine weitere Namensänderung in Funken Rot-Wiss zur Folge hatte.
Die erste Tanzgarde gründete im Jahr 1949 Heinz Sommer, der auch die Musik selbst komponierte und mit der Garde den Tanz einstudierte. Auch der Büttenmarsch der Funken und viele weitere bekannte Lieder wie „Kleine Winzerin vom Rhein“ stammen von ihm. Ebenfalls 1949 wurde erstmals ein neuer Verein durch die Ehefrauen der Funken gegründet – die Närrischen Marktfrauen. Später entsprangen auch die Karnevalsgesellschaft Jan Wellem und die Schloßgarde der Stadt Düsseldorf den Reihen der Funken. Die Leo Statz Plakette wurde 1958 auf Anregung von Hubert Creson ins Leben gerufen. Sie wird auch heute noch an Personen für ihre Haltung gegen Faschismus, Rassismus und Diskriminierung sowie in Anerkennung und Würdigung ihrer Verdienste für Heimat und Brauchtum verliehen. Träger dieser Plakette sind unter anderem Engelbert Oxenfort, Marie-Luise Smeets und Jacques Tilly. Die bisher letzte Plakettenverleihung an Die Toten Hosen fand am 27. Februar 2020 statt. Als Erich Blockhaus 1960 Präsident wurde, sorgte er dafür, dass man sich wieder Funkenartillerie Rot-Wiss nennen durfte.
Über die Jahrzehnte wurden viele Veranstaltungen wie Prunk-, Damen- und Herrensitzungen ausgerichtet. Viele Jahre bewirteten die Funken die Düsseldorfer beim Hoppeditz-Erwachen und beim Altweiberbiwak am Rathaus. Fest eingeplant sind jedes Jahr die Teilnahme an Biwaks und Umzügen und die Besuche in einer Behinderteneinrichtung. Hier wird mit Behinderten gemeinsam gefeiert und getanzt. Seit 2015 sind die Funken zu ihren Wurzeln zurückgekehrt und feiern bei Mitgliedern und Gästen beliebten Brauhauskarneval unter dem Motto „Typisch Düsseldorf“ im Herzen der Altstadt. Die Jubiläumsparty wird am 07.01.2023 erstmals im Uerige stattfinden.
Mit Beginn der Corona-Pandemie mussten seit Frühjahr 2020 viele Veranstaltungen abgesagt und Aktivitäten eingeschränkt werden. „Wir feiern das Leben“ – gerade unser diesem Motto haben wir uns alle den Karneval ganz anders vorgestellt. Nach der Absage der Session 2020/2021 hatten wir uns entschlossen, unsere Sessionshefte gegen eine Spende zu Gunsten des Kinder- und Jugendhospiz Regenbogenland abzugeben. Hierfür wurden uns von den Toten Hosen Aufkleber mit dem berühmten Totenkopfmotiv und dem Spruch „ Alles wird gut! Düsseldorf Helau!“ zur Verfügung gestellt. Dank dieser tollen Unterstützung konnten wir die Hefte im ganzen Land verteilen und eine Spendensumme in Höhe von 1.111,11€ an das Regenbogenland übergeben. Wir freuen uns auf die Jubiläumssession 2022/2023 mit all ihren Biwaks, Veranstaltungen, Umzügen und einer weiteren Verleihung der Leo-Statz-Plakette.